lorit.org

Einige Tage entfernt von der Gaststätte, wo sich der Orden zusammenfand, ritten vier Gestalten durch die Schatten der Bäume. Ein kalter Wind wehte durch die Wälder und ließ die Äste knarrend von einer Seite zur anderen schwanken.
Einer der vier hob seine Faust in die Höhe, woraufhin alle Reiter ihre Pferd zum anhalten brachten.
„Dort vorn müsste es sein.“ Und er zeigte auf eine alte Gaststätte, die zwischen einigen Bäumen ein Stück vor Ihnen stand. „Dies ist das Gasthaus von dem mir Torgar erzählt hatte.“
Einer seiner Begleiter dessen Stimme tief grollend klang, antwortete: „So werden wir uns dort umsehen und ihr zwei Freischärler Kundschaftet die Umgebung um das Haus herum aus, aber seit wachsam, er könnte bereits hier sein.“
„Ja, Herr!“, und beide sprangen von ihren Pferde, banden sie in ein Stück im Wald fest und verschwanden kurz darauf im Schatten des Waldes.
„So lass uns die Pferde auch abseits des Weges fest machen.“
Beide stiegen von ihren Pferden ab, die Rüstungen der beiden Krieger schepperten in der Stille des Waldes.
Die Kämpfer mit der tiefe Stimme sprach: „Ich werde von hinten in das Haus eindringen und du gehst von vorn, so dass er uns nicht entkommen kann.“
Mit einem lächeln auf dem Gesicht, sprach der Jüngere der beiden, dessen Stimme heller und freundlicher Klang: „Sofern er schon da ist, nicht war?“
Und mit diesen Worten verschwand der großgewachsene im Wald, während der andere auf die Lichtung trat, auf dem das Haus stand.
Er ging aus den Schatten der Bäume heraus, sein Wappenrock sowie das mächtige Turmschild, das er in seiner linken Hand hält strahlte in den Farben Rot und Silber, sein Kettenhemd klapperte bei jeden Schritt und auf seiner Brust reflektierte eine goldene Sonne das Licht so stark dass man sein Gesicht kaum erkennen konnte.
Der Ritter ging auf den Eingang des Hauses zu, nur noch wenige Schritte war er von der breiten Holztür entfernt, die Fensterläden waren alle verschlossen, ein modriger Gestank ging vom Haus aus, welches bestimmt schon bessere Zeiten gesehen hat.
Der Krieger griff mit seiner rechten Hand hinter das Schild zu dem Griff seines Schwertes, dessen Knauf das Symbol des Herrn trägt. Mit einem Ruck zog er es aus des Scheide heraus, die Klinge war beinahe solang wie die eines Zweihänders und trotzallem schwang er sie mit Leichtigkeit einmal über seinem Kopf, bevor er sie in Angriffshaltung vor sich hielt.
Dann kam er bei der Tür an und bemerkte, dass sie einen Spalt offen war.
„Vielleicht hatten die Templer bei ihrer Abreise sie mit Absicht nicht zugemacht.“ , ging es ihm durch den Kopf. Trotzallem öffnete er die morsche Tür mit einem beherzten Tritt.
Der Ritter kniff die Augen zusammen und blickte in einen dunklen Gang an dessen Ende eine Treppe in das obere Stockwerk führt.

Während dessen…


Der Alte ging wie vereinbart auf die Rückseite des Häuschens und machte sich bereit.
Er konnte die Türe krachen hören als sich der Junge ZuTritt verschaffte.

Poltern war zu vernehmen sowie einige Stimmen die aufgeschreckt versuchten leise zu sprechen.

Etwas zerbrach und der Alte beschloss sich neben einem der versperrten Fensterläden zu postieren.

Er schloss seine Augen und sog die Luft scharf ein. Langsam atmete er aus und ein. Immer noch mit geschlossenen Augen zog er sanft sein Schwert aus dessen Hülle die aus Tierhäuten bestand. Noch einmal atmete er aus um tief Luft zu holen.

Dann hob er an und schrie „Los Junge! Das Licht will Einzug halten“ Dann öffnete er seine Augen und ein grausiges lächeln umspielte seine Lippen als er die Antwort seines Jungen Schülers hörte….

Mit dem Eintreten der Tür wirkte das Haus wieder ruhig und verlassen. Fast schien es wie ein brütender Schatten dicker und atmend.
Aber so sehr man auch lauschte, man hörte nichts, die Stimmen waren verstummt. Waren es überhaupt Stimmen?

Als die Templer das alte Haus betraten, hörte man die Dielen knarzen und quietschen und es roch alt und muffig.
Nichts schien sich zu rühren. Und doch hatte Furion dieses Kribbeln im Genick, dieses Aufstellen der Nackenhaare,
dass hier etwas nicht stimmte.

Stille, kein Geräusch vernahm der Junge im Haus und genau dies war es was ihn vorsichtig werden ließ. Er setzte einen Schritt nach dem anderen und als er vor der Treppe stand hielt er einen Moment inne den er hörte den Aufruf seines Lehrmeisters und brüllte so gleich:

„Im Namen der heiligen Flamme Sofres, stellt euch, Verräter!“

Er wartet noch einige Augenblicke, doch keine Antwort war zu hören. Nur der kalte Wind von draußen blies ihm den Rücken runter und ließ ihm seine Nackenhaare aufstellen.

’Da, ein Geräusch!’, glaubte er aus der Tür zu seiner rechten zu Vernehmen.

Mit einem gekonnten Tritt trat er die Tür ein und blickte in ein leeres Zimmer, nur ein Stuhl und ein Tisch, sowie unzählige Spinnennetze konnte er sehen.

’Dort!’, diesmal war er sich sicher etwas gehört zu haben und so trat er die Tür auf der anderen Seite auf. Ein lauter Knall und die morsche Tür flog aus ihren verrosteten Angeln.
Staub wurde aufgewirbelt, doch sonst nichts außer ein paar alten Regalen, worauf verschimmelte Nahrung oder ähnliches liegt.

Der Templer durchsuchte noch die letzten Zimmer im unteren Stock, doch auch dort nichts.

’Also oben’, er atmete noch einmal tief durch, die kalte Luft füllte seine Lungen und verschaffte ihm wieder einen klaren Gedanken.

Er schloss für einen Moment seine Augen und sprach zu sich selbst: „Auf das Sofres mir meinen Weg weisen möge.“, plötzlich ein Geräusch direkt vor ihm.
Er riss seine Augen auf und machte einen Satz nach hinten und zugleich hielt er sein Schild vor sich. Er versuchte etwas zu erkennen, jedoch konnte er nichts erkennen.

Plötzlich, kalter Stahl legte sich auf seinen Hals, jetzt war alles vorbei.

Eine tiefe Stimme erklang hinter ihm: „Der Feind wird nie darauf warten, dass du deine Gebete zu Ende sprichst, mein Schüler.“
Und mit diesen Worten löste sich die kalte Klinge von seinem Hals.

Elgor dreht sich zu seinem Lehrmeister und bedankte sich für die errungen Weisheit.
Ein blasses Gesicht erkannte Furion, jedoch keinen Funken Angst.

„Wenn jemand hier ist dann oben.“ Und mit diesen Worten ging der Templer die Treppe hoch.
Die Dielen der Treppe ächzend unter den Schritten der gut gerüsteten Krieger.

Oben angekommen blickten beide in einen langen dunklen Gang, an dessen Ende eine geschlossene Tür zu sehen war. Die restlichen vier Türen in diesem Stockwerk waren bereits aus ihren Angeln gefallen. ’Fenrir war wahrlich bereits hier’, Elgor schmunzelte einen Augenblick, bevor sein Gesichtsausdruck wieder zu einer ernsten Minne wurde.
Sie kontrollierten trotz allem ein Zimmer nach dem anderen. Bis sie schließlich zur verschlossenen Tür kamen.
Der Geruch von altem modrigen Holz wurde von einem bekannteren Duft überdeckt: „Blut, Furion und das nicht zu wenig.“, flüsterte der Templer.

Elgor legte sein Ohr an die kalte feuchte Tür, in der Hoffnung etwas zu hören.

Elgor lauschte aufmerksam. In der unheimlichen Stille hörte er das Schlagen seines Herzens, das leise Atmen von Furion neben ihm und kurz vermeinte er auch entfernt ein dumpfes Klopfen zu vernehmen als leise, fast nicht zu höhren ein eisiger Lufthauch über Elgors Nacken strich.
"Remuneratio" vermeinte er dem seufzen des Luftzuges zu entnehmen bevor diese Stimme wieder verstummte. War es Einbildung?
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeitgleich:
Furion fühlte Elgor plötzlich erschaudern. Der Junge hatte plötzlich eine Gänsehaut bekommen und über seinen Hinterkopf und seinen Nacken hatte sich Rauhreif gebildet...
Kurz war ihm gewesen als spüre er die Anwesenheit von...Etwas...mitten unter ihnen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im Raum hinter der Türe ist nichts zu hören.


(Bei Fragen mir einfach eine PM schicken. Falls etwas an meinen Mails unklar sein sollte.
Mfg, ihre persönliche Sl)

Furion hielt kurz inne und legte seine linke auf die Schulter von Elgor. Jener vermeinte leise Worte zu vernehmen als Furion anhob.

„Vergeltung! Ja diese Rache sollst du bekommen.

Junge mach dem Treiben ein Ende und öffne diese Türe“

Furion spannte sich sein Schwert fest umklammert.

Auf dieses Kommando hin stieß Elgor mit seinem Schild die Türe auf und Rückte schnell aber überlegt in den raum vor.
Ein etwas abgestandener Geruch lag in der Luft und erschrocken lief eine dicke Ratte in ein kleines Loch am Fußbodenrand.
Furion sicherte Elgor derweilen den Rücken und die Seiten.. Der raum war nicht besonders groß, vielleicht 5 x 8 Schritt. In der Mitte stand ein Tisch mit vier einfachen Holzstühlen. Ein Regal stand an der Wand mit allerlei Kleinkram was bei genauerem Hinsehen lediglich Objekte mit dekorativer Funktion waren. Weiters war im Eck des Zimmers ein einfaches Schlaflager gerichtet. Was die beiden aber noch sahen war, dass offenbar vor gar nicht langer Zeit die zwei Kerzen aus schwarzem Wachs am Tisch gebrannt haben müssen (es kann sich nur um Minuten handeln) da das Wachs noch weich war. Auserdem vermeinte man leicht noch den rauchgeruch vom Erlöschen zu erschnuppern.

Kurz schien ihnen ein irgendwie süßlicher Geruch in die Nase zu steigen. ganz unterschwellig nur, bevor er wieder weg ist. etwas später noch einmal.

Mit einem nachdenklich Blick sprach er es mehr zu sich selbst als zu Furion: "Er muss schon hier gewesen sein!"
Furion der bereits bei der Bettstätte stand und sie genauer untersuchte nickte zustimmend.
Elgor ging im Raum herum und besah alles ganz genau, in der Hoffnung einen Hinweis zu bekommen.

'Vielleicht gibt es hier einen Geheimgang und als er uns hörte... , Nein, dass kann nicht sein. Vielleicht ging er kurz bevor wir hier ankamen noch etwas zum essen kaufen... Nein dann wäre er uns entgegen gekommen oder viele...' Und noch unzählige Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Bis Elgor plötzlich die Treppen runter rannten, Furion konnte nichts erkennen warum, trotz allem folgte er ihm und rief ihm nach: "Was hast du gesehen?"
Der Templer dessen Kettenhemd beim laufen laut klapperte, ließ Furion nicht alles verstehen was der Templer ihm zu rief, doch dass was er hörte war so viel wie:"... Wald ... Freischärler... Gefahr!"

Die beiden Helden rannten Richtung der Bäume. bereits nach kurzer Zeit sahen sie einen der Männer aus dem Unterholz kommen.
Als er Furion und Elgor auf sich zurennen sah, blickte er ihnen Fragend entgegen und beschleunigte seinen Schritt ebenfalls.
"Heinrich! Gut das du hier bist" Entfuhr es Ritter Elgor. "Wo ist Luthar?" fuhr der Templer fort.
"Ich habe keine Ahnung, Herr. Vermutlich noch zwischen den Bäumen irgendwo." Antwortete Heinrich und zuckte mit den Schultern.

Auf geheis des Templers begannen sie die Umgebung um das Haus abzugehen. Furion fand die Fährte von Luthar alsbald und nach gut 200 Schritten durch die Bäume kamen sie an eine Stelle wo der Boden auch für das ungeübte Auge sonderbar aufgewühlt war. Ohne zweifel, hier ist gekämpft worden. Lediglich Blut war keines zu sehen. Abseits, wie achtlos fortgeworfen lag ein Kurzes Schwert. Elgor begutachtete die Klinge und sah am Knauf ein Sonnensymbol. Die Klinge Luthors!

"Hierher!" Hörte Elgor die dumpfe Stimme des Elben plötzlich. Rasch eilte er sich und nach wenigen Schritten stand er neben Furion in einer dichten Hecke und besah sich den Leichnahm von Luthor. Die Augen ein wenig herrausgequollen, Lippen und Zunge bläulich verfärbt, wie wenn er erstickt worden wäre.
Elgor besah sich den Leichnam genauer. Er wies keinerlei Wunden auf. Lediglich der Hals zeigte bläuliche Würgemale welche bei genauerer Betrachtung die Form von Fingern erkennen ließ, und der Kehlkopf ward gebrochen.
Offenbar, kam Elgor zu dem Schluss, hatte jemand von hinten den armen Luthor mit ungeheurer Kraft erwürgt. Luthor selbst war kein schwacher Mann gewesen.

Jemand wusste also dass sie hier waren...

Furion besah sich den Kampfplatz sowie die Leiche des braven Mannes genau.
„Hier, das sollte die Spur des Angreifers sein. Sie führt weiter in den Wald hinein.“

So machten sich die Männer des Ordens auf und folgten der Spur weiter in den Wald. Nach einiger Zeit jedoch hörte die Spur plötzlich auf. In dem nun sehr dichten Wald war nicht viel zu erkennen.

Furion zögerte kurz dann meinte er ganz leise „ Elgor sag mir welchen Grund kann es geben wenn eine Spur abrupt aufhört?“

Er wartet auf die Antwort und blickte ihm dabei fest in die Augen.