Falks Lehrling Teil 5

[Falk]

Zeitlich nach Herz der Südlande 3:
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Seravina hatte Falk schon seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er war zu einer Expedition im Namen der lorunganischen Krone aufgebrochen und hatte ihr verboten ihn zu begleiten. es wäre zu gefährlich hatte er gesagt. Pahh …

Er hatte sie derweil gebeten sich an der neuzugründenden Akademie aufzuhalten und sowohl zu lernen, als auch weiterhin die Ohren offen zu halten.
Falk schien beunruhigt ob der äußeren Einflüsse.

Doch mittlerweile waren 2 Wochen vergangen und er hatte längst zurück sein wollen.

Sie füllte gerade etwas Wasser in einen Becher als sie aus dem Augenwinkel einen Schatten auf dem Hof wahrnehmen konnte. Kurz wartete sie ob sich jemand an der Tür bemerkbar machen würde, aber es passierte nichts.

Sollte sie nachsehen oder hatte sie sich den Schatten nur eingebildet?

[Seravina]

Seravina entschied, dass es nicht schaden konnte nachzusehen.
Sie stellte den Becher ab und näherte sich behutsam der Ecke.
"Seid gegrüßt?" fragte sie die Dunkelheit vorsichtig und kam sich dabei etwas dämlich vor.

[Falk]

Ein grünes Leuchten flackerte unter der Weide vor ihrem Haus auf. Die Weide selbst bewegte sich nicht.
Zuerst fiel es ihr schwer gegen das unerwartete erschienene Licht etwas zu erkennen.
Dann nahm sie eine Person war die sich ihr näherte. Es wirkte so als ob der Mann etwas an der Weide untersucht hatte und sich erst auf ihren Ruf hin abgewendet hatte. Langsam kommt der Mann auf sie zu.
Die Kapuze eines bestickten Mantels tief in das Gesicht gezogen hält er einen langen Stab in Händen. Der Stab wirkt aus altem verwitterten Holz zu bestehen, dessen Spitze in einem grün leuchtenden Kristall endet. Darunter kann man einige Efeuranken erkennen, die sich am Stab entlang gewunden haben.
Mit langsamen Schritten kommt der Mann auf sie zu.

[Seravina]

Reflexartig will Seravina auf dem Absatz umdrehen und ins Haus flüchten.
Sie beherrscht sich mit Mühe und versucht klar zu denken:
Der Stab, das Leuchten und das Interesse an der peitschenden Weide sagen laut: Magier.
Das die Weide ruhig hält sagt noch lauter: Verdammt mächtiger Magier. Mächtiger als Falk auf jeden Fall.

Sie entscheidet, zu wenig Zeit zu haben zuerst die Magie ihres gegenübers zu prüfen und dann abzuwägen wie Falk vorgehen würde wenn er hier wäre sondern wirft ihrem Gegenüber ein beherztes aber zaghaftes:
"Wenn ihr Fa... Meister Falk sucht, der ist nicht hier." Sie versucht ernst, ehrlich und ruhig zu wirken, aber das misslingt ihr und sie wirkt sehr steif und nervös, als hätte sie gelogen.
Um ihre Unruhe zu überspielen füht sie an: "Ich weiß nicht wann er zurück kommt. Habt ihr ein... soll ich ihm etwas ausrichten?" sie schüttelt sich.

[Falk]

Der Mann lacht kurz leise auf und es klingt seltsam vertraut.

"Ich wollte dich nicht ängstigen."

Der Mann schlägt die Kaputze zurück und Seravina erkennt im schwachen Licht die Züge von Falk.

"Verzeih. Ich war nur einem Impuls gefolgt und hatte die Weide kurz auf einer anderen Ebene ertastet."
So oder so …. Seravina war sich sicher gewesen, dass sich der Baum nicht bewegt hatte.
Als sie immer noch zögerlich wirkt fügt Falk nur noch einmal an

"Lass uns hineingehen. Ich hoffe es geht dir gut?"

Im Lichtschein des Hauses erkennt sie, dass er eine neue Robe trägt. Über einer goldenen Robe in den Farben von Herbstlaub trägt er einen grünen schweren Mantel der mit Schließen an der Vorderseite. Über die Seite und den Rücken sieht sie Stickereien von Ästen und Blättern.

[Seravina]

Die Anspannung fiel von Seravina ab. Die letzten Schritte hatte sie schnell überwunden.
"Falk! Ich habe euch vorher gar nicht erkannt! Was habt ihr da an? Wo wart ihr die ganze Zeit? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!"

Bestürmte sie ihn. Ließ sich aber beruhigen und mit sanfter Gewalt ins Haus schieben. Natürlich nicht ohne Falk alles zu erzählen was ihr wo passiert war und ihm kaum Zeit zu lassen mehr als ein Wort dazwischen zu werfen. Geschweige denn auf ihre Fragen zu antworten.

Er hatte schon seine Reisekleidung abgelegt und einen Kessel mit Tee aufgestellt bevor er endlich zu Wort kam.

[Falk]

Falk lehnt seinen Stab neben sich an die Wand und setzt sich in der Küche ihres Hauses neben Seravina. Er bemüht sich es nicht zu zeigen, aber er lächelt unwillkürlich, da ihn ihre freudige Art wieder einmal in ihren Bann schlägt.

Er lauscht ihrem Bericht und unterbricht sie nicht.
Erst als sie anfängt Fragen zu stellen beginngt er einige Antworten.

"Nun ich hatte dir erzählt das ich mich im Auftrag der lorunganischen Krone der Expedition ins Herz der Südlande angeschlossen hatte? Und sagen wir einfach auf dieser Reise ist vieles geschehen. Dinge die mich tief bewegt haben. Aber das wäre eine sehr lange Geschichte."

Er blickt sie an, aber sie kennt ihn gut genug um zu merken, dass da ein wenig mehr ist als nur die Erlebnisse seiner Reise .....

[Seravina]

Seravina kneift die Augen zusammen.
"Naja, habt ihr noch Pläne für den heutigen Tag? Ich nicht. Also erzählt! Was ist geschehen? Ich sehe euch an der Nasenspitze an, dass es euch durch und durch beschäftigt."
Sie sah ihn auf eine Art an, die sagte, wenn er jetzt nicht alles erzählte würde sie ihm die nächsten Wochen damit in den Ohren liegen bis er doch nachgab.

[Falk]

Er nickt bedächtig und fängt schließlich mit seiner Erzählung an.

"Es war seltsam. Als wir an dem Treffpunkt ankamen fanden wir dort einen kleinen Tempel in dessen Innerstem ein Kraftknoten war. Zuerst verstand ich es noch nicht, aber wir fanden bald heraus, dass der sogenannte Hochkönig die Kraft des Knoten angezapft hatte. Ihr gesamtes Reich besteht anscheinend aus einem regelrechten Netzwerk aus derartigen Kraftknoten die eine unbeschreiblich große Menge Magie in die Hauptstadt umleiten.

Allerdings nicht einfach so. Es brauchte einen magischen Fokus. Etwas das wie ein Herz die Magie in den Körper pumpt. Und dieses Herz war nichts anderes als ein Wesen der Erde. Es war hineingeknechtet."

Man merkt ihm seinen Ekel an und er redet sich fast ein wenig in Rage

"In der ersten Nacht hatte ich dann Visionen der Erde die mich baten das Wesen zu befreien und so machte ich mich mit vielen Gleichgesinnten an die Aufgabe. Es war nicht leicht - aber nun ja. Wir gaben unser Bestes und es gelang uns schließlich.
Ich könnte jetzt mehr erzählen, aber es würde ins Detail gehen und ich habe etwas anderes."

Er kramt kurz in seiner Tasche und zieht dann ein gefaltetes Pergamentbündel heraus.

"Ich denke das die Beschreibung des Rituales noch einmal nützlich sein könnte. Die Zerstörung dieses Knotens hat dem Hochkönig augenscheinlich nicht gefallen und ihn wahrscheinlich sogar geschwächt. Hier - das ist eine Abschrift für dich ..."

Er reicht ihr das Pergament.

"Nun ja - seit jenem Tag ist auf jeden Fall noch etwas anderes vorgefallen. Es ... ist schwer zu beschreiben .... ich spüre mich stärker zu meinem Element hingezogen als davor und ich hatte früher schon einen meiner Meinung nach sehr starken Bezug zur Erde."

Er zieht selber kurz die Stirn in Falten ... dann fällt ihm etwas auf....
"Habe ich dir eigentlich überhaupt schon etwas über das Reich der Mitte erzählt?"

[Seravina]

Seravina hört fleißig zu und nahm das Pergament entgegen, würdigte es aber nur eines kurzen Streifblickes. Sie war ganz gebannt von Falks Erzählung.
"Nein, das habt ihr nicht." es hörte sich eher an wie eine Aufforderung als eine Feststellung.