Treffen bei Falk

[Endiria]

Ungewöhnliches Stimmengewirr und Gelächter erschallt aus der sonst eher stillen alten Mühle. In dem Nebengebäude hat sich eine große Grupe alter Freunde zusammengefunden und genießt offensichtlich den netten Abend.

[Endiria]

Die Tür der Tenne öffnet sich und Endiria tritt ins Freie.
Die Eiskalte Luft schlägt ihr nach der angenehmen Wärme des Raumes wie Eiskristalle ins Gesicht und ein leises Grollen entfährt ihr. Doch sie zieht sich nicht wieder zurück, sondern zieht den Mantel um sich und tritt unter dem Vordach hervor.
Ihr Blickt fällt auf eine kleine Gruppe von Freunden denen es wohl in der Tenne zu warm geworden war und die nun an der Brücke stehen und sich unterhalten. Bei ihnen steht auch Falk. Er ist in das Gespräch vertieft und spielt währenddessen mit einem Ring in seiner Hand.
Endiria bleckt die Zähne und schüttelt unwillig den Kopf bei dem Gedanken an diesen schon verhassten Gegenstand. Sie weiß nicht genau was es mit ihm auf sich hat und sie hatte nicht viel herausfinden können. Aber etwas das Falk machtgierig und arrogant werden lässt ist von vornherein nicht gut zu heißen.

Das Rauschen eines Baumes lässt sie aufschauen und sie beobachtet auf der gegenüber liegenden Seite der Brücke eine alte Weide die sich nicht im Wind bewegt, sondern wütend um sich schlägt. Nun huscht ein Schmunzeln um das schuppige Gesicht der Frau und vertreibt die düsteren Gedanken für einen kurzen Moment. Was unkontrollierte Magie für sonderbare Wege geht.
Schnell wird sie wieder ernst und eine steile Falte erscheint zwischen den Augen. Es war das Rätsel um das Zepter gewesen was die Weide so verändert hatte. Das Zepter das ihnen von Furion gesand worden war und wo sie nun endlich in etwa wussten was es war und sie vermuteten was sie nun tun mussten.
Endiria brannte darauf endlich aufzubrechen und etwas tun zu können. Sie war dieses untätig rumsitzen so satt und sie wusste zwar das ihr viel Zeit für alles blieb, aber galt das auch für Altansaar und dessen Ahaikon? Wie lange konnten sie bei dem was sie taten stand halten.

Morgen würden sie beginnen alles vorzubereiten und auch wenn Lares und sie noch in Lorit etwas zu erledigen hatten so würden wenigstens alle anderen bereit sein wenn sie wieder kamen.
Bei dem Gedanken daran das Furion in der Zwischenzeit etwas zustoßen würde lief sie Gefahr all ihre Beherrschung zu verlieren.

[Falk]

Falk sah plötzlich auf als ob er sie bemerkt hätte. Aber da Endiria noch im halbschatten der Taverne stand, war dies eigentlich unmöglich. Er hatte sie eher gespürt, vielleicht auch ihre Sorge oder Wut wahrgenommen.
Er schien sich von den anderen zu verabschieden und kam dann direkt zu ihr herüber. Dabei sah sie etwas kleines silbernes in seinem Beutel verschwinden.

"Du siehst nicht glücklich aus meine Freundin.... was bedrückt dich?"

[Endiria]

Wie als wär sie ganz weit weg gewesen, blickt sie auf und schaut Falk eine zeitlang still an. Ihre Augen sind ungewöhnlich dunkel und irgendwie ruhig. Es fehlt das Flackern und die Bewegung in ihnen.

Ihre Stimme ist tief und rau und nicht wirklich menschlich als sie spricht.
"Was mich bedrückt. Oh das ist viel. Du und das Ding in deiner Tasche. Lares und sein Mistrauen gegen alle die mir zu nahe kommen. Elric den ich irgendwie zu halten scheine, obwohl er längst wo anders wäre und vielleicht auch sein will. Der Krieg und all die verlorenen Seelen meiner Brüder."
Sie lacht heiser auf und es ist mehr ein Fauche.
"Aber das wobei du mich ertappt hast war der Gedanke an Furion und die Sicherheit von ihm und den Seinen. Denn ich weiß nicht ob du es verstehe kannst aber er war es, der mir den ersten Weg zu mir selbst gezeigt hat." Ganz kurz lodert die Flamme in ihren Augen auf, erlischt aber sofort wieder.
Noch tiefer wird ihre Stimme und Zorn lässt sie Beben. "Selten dränge ich und selten habe ich das Gefühl nicht warten zu können, aber noch nie hat mich das Rumsitzen so viel Kraft gekostet wie jetzt. Während wir hier schmausen kann es sein das...." Sie zittert und die Stimme bricht als sie wild den Kopf schüttelt, jeder Muskel ihres Körpers zu zucken scheint. Sie ballt sie Fäuste und ein Glühen schimmert durch die Finger.

[Falk]

Falk legt seine Hände kurz auf Ihre. Seinem Gesicht ist nicht anzumerken ob er die Hitze als störend oder gar bedrohlich empfindet. Sein Vertrauen in Endiria ist dazu einfach zu tief.

Nachdem er den sanften mitfühlenden Druck wieder gelöst hat und erneut ihre Aufmerksamkeit besitzt sieht er ihr direkt in die Augen.

"Kein Mensch muss seine Sorgen alleine tragen Endiria. Auch ein Halbmensch nicht."
er lächelt dabei und das Lächeln ist ansteckend.

"Ich verstehe deine Sorgen, aber das Schicksal geht immer seine eigenen Wege. Und es wird auch seine Wege beschreiten wenn wir beide schon lange tod sind. Mach dir also keine Sorgen. Es wird schon alles zum guten kommen.
Und wenn dein Herz dich nach Altansaar zieht, dann soll es eben so sein.
Wenn du meiner Hilfe bedarfst werde ich an deiner Seite sein - immer.
Und was den Ring angeht ... ich sehe ihn als Herausforderung. Das Schicksal wollte, das ich ihn bekomme. Warum ist mir schleierhaft, nachdem diese Frau wohl nicht umsonst sagte, dass er nur für mich wäre.
Aber ich verspreche dir, dass ich vorsichtig sein werde und das ich ihn nicht mehr anstecke ohne ihn weiter überprüft zu haben. Zumindest diese Sorge lass mich also direkt von deinen Schultern nehmen."

Falk legt ihr beide Hände auf die Schultern und zwingt sie ihm direkt in die Augen zu sehen.
Endiria kennt Falks blauegraue Augen, aber als sie ihm jetzt in die Augen blickt wirken sie plötzlich grünlich und funkeln innerlich.
"ich werde dir folgen - egal wo du hingehst."