Falks Lehrling

[Falk]

"Unser ganzes Leben besteht fortwährend aus Prüfungen. Auch dies kann eine Prüfung sein. Eine Prüfung des Durchhaltevermögens, eine Prüfung des Willens. Du kannst es Seravina. Und darin bin ich mir absolut sicher, da dich dein Element längst erwählt hat. Du hast es tief in dir..."

Er räusperte sich kurz .....

"Du wolltest die Magie erzwingen. Dies ist möglich aber kostet ungleich mehr Kraft, als dich ihr hinzugeben. Sie ist wie ein Tier. Locke es ... und es wird zu dir kommen. Zerrst du an seiner Leihne wird es stur stehen bleiben.
Die Magie ist ein Teil von dir.....
Versuche es direkt noch einmal ...."

Er nickte ihr aufmunternd zu.....

[Seravina]

„Wenn ihr das sagt...“ Seravina seufzte. „Wie locke ich die Magie? Wie stellt ihr euch das vor ich meine, es will sich ja nichts von alleine bewegen und ich hab ja nichts was sie wollen könnte, aber wenn ihr es sagt kann ich es gern noch mal versuchen...“ Sie legte die Hand auf die Schale. „Leuchte doch, willst du nicht?“ dachte sie sich und musterte die Schale.


Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. „Da, nimm die Magie, dann kannst du leuchten.“ dachte sie sich bevor sie die Magie wieder sammelte und versuchte in ihre Hand zu rufen.

[Falk]

Falk hörte seiner Schülerin zu aber er sagte nichts.... manches musste man lehren, aber das Gefühl konnte er nicht lehren.
Als sie die Augen erneut schloß flüsterte er ihr daher nur eines ins Ohr:
"Menschen wie du und ich sind die Diener der Elemente - erzwinge nichts .... wir bitten und erhalten, aber wir fordern nie."

Dann beobachtete er ihren Versuch .....

Seravina hatte wieder das gleiche Gefühl. Die Magie sammelte sich in ihr und schien gegen eine Barriere zu stoßen. Sie spürte einfach, dass die Tür nur ein einziges mal geöffnet werden musste und dann nie wieder geschlossen werden würde.
Sie stellte sich vor wie die Schale leuchtete, aber es fehlte etwas.
Dann hatte sie plötzlich ein anderes Bild im Kopf, eines das sie nicht willentlich herbeigerufen hatte.
Es war das Bild eines großen Fisches. Er sah sie aus seinen Augen an und schwamm dann um sie herum. Erst dabei bemerkte sie, dass sie unter Wasser war. Fast schwerelos aber ohne Angst oder Not trieb sie im Wasser und der Fisch starrte sie nur einfach an als ob er auf etwas warten würde....

Falk beobachtete indes weiter. Im fiel plötzlich eine Form der Ruhe in Seravinas Bewegungen auf, aber das Warum konnte er nicht ergründen und so wartete er weiter

[Seravina]

"Zeigst du mir bitte den Weg, ich bin verloren hier..." fragte sie den Fisch.
Da schwamm er mit ihr hinab in die Tiefe. Das Wasser wurde immer dunkler und sie sah nur noch das Glitzern seiner Flossen und dann ein Leuchten, wie Flammen in der Tiefe.
Sie schwammen darauf zu und das Leuchten wurde stärker. Es war eine starke Holztüre und sie stand lichterloh in Flammen aber verkohlte nicht einmal.
Ganz instinktiv wusste Seravina, sie musste diese Tür öffnen. Es war kein leichter Weg den sie gewählt hatte, aber sie würde ihn ja auch nicht alleine gehen. Sie sah sich noch einmal nach dem Fisch um, lächelte seinem flackernd erleuchteten Gesicht zu. Er zeigte keine Emotion sondern beobachtete sie nur erwartend.

Mit Bestimmung stieß die Tür auf und verbrannte sich die Hand dabei. Vor Erstaunen ließ sie alle Konzentration fallen, sprang auf und quietschte.

[Falk]

In dem Moment als sie die "geistige" Türe aufstieß verlor sie die Konzentration im Zuge des Schmerzes. Es fühlte sich an wie tatsächliches Feuer, aber zugleich auch nicht. Es war mehr ein Brennen in ihr, denn eines auf ihrer Hand. So war auch keinerlei Spur einer Wunde zu sehen.
Aber denoch milderte es nicht den Schmerz.
Sie wankte kurz als ihr Schwarz vor Augen wurde.

Dann spürte Sie plötzlich Falks Hände auf ihren Schultern die sie stützten.
Er drückte sie sanft zurück auf den Stuhl damit sie nicht stürzte.
Es dauerte einen Moment bis der Schmerz abflaute und sie konnte nur schwer die Finger bewegen. Die Muskeln wirkten verkrampft.
Als sie nach einige Zeit endlich die Augen öffnete sah sie die kleine silberne Schale vor sich.
Sie strahlte in einem hellen blauen Licht als ob sie nie mehr verlöschen wolle …..

Die Tür war aufgestoßen und das Feuer der Magie würde nie mehr in ihr verlöschen. Sie spürte die Ekstase des ersten Zauberspruches ihres jungen Lebens. Erschöpft von der Kraftanstrengung einen Teil Ihrer Magie gegeben zu haben, aber auch unglaublich frei …..

Das letzte was sie vor sich sah war der Fisch der sich noch einmal in ihrem Sinn offenbarte. Er schien sie interessiert zu mustern. Dann schwamm er auf sie zu um direkt in ihrem Kopf zu verschwinden. Was bedeutete dies? Sie wusste es nicht … doch dann versank die Welt in Schwärze als die Ohnmacht ihren Körper von der Überanstrengung erlöste…….

Falk hatte den Versuch interessiert beobachtet.
Er wusste wie schwer es war das erste Mal willentlich die Magie zu lenken. Es fehlte Seravina noch an dem Wissen die magischen Ströme gezielt zu nutzen und zu lenken. Sie hatte bei dem Versuch das erste Mal willentlich gezaubert, aber dabei die Magie nicht mehr unterbrechen können und ihre ganze Kraft auf einmal eingesetzt. Dies war zuviel für sie gewesen. Aber Falk wusste auch das kein Grund zur Sorge bestand, denn selbst ihn strengten die stärksten Formeln der Magie noch in ähnlicher Weise an.

So trug er Seravina einfach in ihr Zimmer damit sie sich ausruhen konnte.
Als er sie ein letztes mal ansah schüttelte er noch einmal den Kopf. Eigentlich hätte sie es noch nicht schaffen dürfen … ihr Talent war überragend. Einer so jungen Schülerin gelang es normalerweise nicht ohne Hilfe diesen Erfolg zu erzielen …..

[Falk]

Als Seravina erwachte war es dunkel um sie herum. Es schien nur wenig Zeit vergangen zu sein und es war Nacht. Neben ihr hatte wohl anfangs ein kleines Kerzchen gebrannt, dass der Wind aber zum verlöschen gebracht hatte.
Sie hörte aus dem Raum gegenüber aber auf jeden Fall Geräusche - ein Zeichen das Falk wach zu sein schien.

Eben jener ging noch einmal einen Text über das Erspüren von Gift durch den er zu Pergament gebracht hatte ...
Er hatte zu viele Gedanken im Kopf gehabt und war froh das fertige Dokument nun vor sich zu sehen. Er fühlte sich immer besser nachdem er seine wirren Gedanken auf Papier gebannt hatte und seufzte erleichtert vor sich hin ...

[Seravina]

Seravina erhob sich und suchte tastend ihren Weg zur Tür.

Sie trat zu Falk ins Zimmer und sah sich um, und sprach: “Es ist so dunkel, ich glaube es bricht gleich ein Gewitter los...” dann trat sie an seinen Tisch beugte sich über seine Arbeit und versuchte zu lesen.

“Was schreibt ihr da?”

[Falk]

Falk lächelt beim Anblick seiner Schülerin und sieht ihr in die Augen …

"Nichts von Belang. Ich bringe gerne meine Gedanken zu Papier. Es ist für mich befreiend und öffnet meinen Geist für neue Überlegungen. In diesem Fall einige Ideen die ich für Zauberformeln habe. Ich habe in meinen Jahren einige Formeln von anderen Magiekundigen gelernt. Andere habe ich selbst "entwickelt". Wobei dies nicht so besonders ist wie es vielleicht klingt. Man muss oft den eigenen Weg finden. Im Moment versuche ich mein Fachgebiet – die Heilmagie – weiter auszudehnen. Ich habe mich nie sonderlich um die Kunst der Gifterkennung oder gar Bannung in einem Körper bemüht. Ersteres kann ich nun in Grundzügen. Letzteres ist mir noch gänzlich verschlossen. Ich experimentiere gerade mit der Idee die Kraft durch den Körper des Patienten fließen zu lassen und das Gift damit sozusagen auszuschwemmen. Aber wie gesagt nur einige Ideen."

Während seinen Worten hatte er ihr die Pergamente zugeschoben. Es waren mehrere beschriebene Seiten mit Falks typischer kleiner Schrift. Dazu einige grobe Skizzen die aber noch seltsamer und verworrener Aussahen wie die Schrift.

Während sie noch versuchte die ersten Erfolge des Lesen und Schreibens Lernen zu vertiefen began Falk erneut zu sprechen:

"Setz dich doch …. für die Studien der Schriften wirst du noch genug Zeit haben. Fühlst du dich besser? Es kann ungemein anstrengen zuviel Magie auf einmal zu nutzen. Doch der Schlaf regeneriert unsere Kraft – insofern sei ohne Sorge."

[Seravina]

Seravina setzte sich und erwiderte seinen Blick verschlafen aber freundlich.
“Ja mir gehts schon wieder gut, danke.” sie gähnte.

“Entschuldigt, wenn ich noch einmal nachfrage, hab ich jetzt die Schale zum Leuchten gebracht? Ich weiß noch ich hab mich angestrengt und so und dann bin ich umgefallen.”

Sie rieb sich die Augen und streckte sich noch ein wenig, dann nahm sie einen Bogen Pergament zur Hand und versuchte zu lesen. Dabei kniff sie die Augen zusammen, formte mit dem Mund Buchstaben und wirkt hochkonzetriert.

Nach einigen Augenblicken legte sie den Bogen zurück, besah sich Falk und fragt: “Kann man mit Magie nicht die sprechende Stimme aufnehmen? Wie ein Bild für die Ohren? Weil Hören muss ich nicht erst lernen und eure Schrift ist, naja ziemlich unlesbar, ich kann den ersten Buchstaben nicht mal erkennen...”

[Falk]

Aus Falks Mund kam plötzlich ein lautes und freudiges Lachen. Er hatte die letzten Jahre vieles erlebt, aber die Kritik an seiner Handschrift brachte ihn unwillkürlich zu einem wirklichen Lachanfall.
Doch beruhigte er sich schnell, wollte er doch auf keinen Fall das Seravina sich ausgelacht fühlte ...

"Verzeih - ich lache nicht über dich oder die Frage. Nur darüber das ich gerade feststelle wie schnell sich ein Leben durch eine einzige Entscheidung ändern kann"

Dann wurde er wieder ernst ...

"Nun ich kenne keinen magischen Gegenstand der geschriebene Wörter aussprechen kann oder aufzeichnet. Aber nur weil ich keinen solchen Gegenstand oder Zauber kenne, bedeutet das mitnichten, dass es ihn nicht gibt. Wissen ist Macht und man sollte nie aufhören nach dem neuen zu suchen und zu forschen.
Mach dir keine Sorgen - das Lesen wir von ganz alleine kommen. Ich denke wir werden die nächsten Wochen mit deiner Ausbildung fortfahren so wie wir mit ihr begonnen haben. Stück für Stück.
Nun aber zu der anderen Frage. Ja - du hast die Schale zum leuchten gebracht. Du hast nur die Kraft nicht mehr unterbrechen können und dadurch wurde dir schwindlig .... man kann es sich vorstellen als ob man einen Tag nichts trinkt und dann los rennt. Selbst mir passiert dies noch - erst kürzlich um ganz genau zu sein .... ich legte die Hälfte meiner ganzen Kraft in einen einzigen Versuch und war Minuten lang danach unmächtig. Atakan sei dank das dort gute FReunde über mich wachten und mich retteten.
Wie dem auch sei....
Im Grunde hast du die Stufe zur Magie gefunden.... jetzt wo du diese Schwelle gefunden hast wirst du nur noch die Konzentration und Willensstärke weiter formen müssen. Ganz so wie ich es dich gelehrt habe.
Du wirst dir Formeln überlegen um deine Worte als Fokus der Kraft zu nutzen und dann wirst du irgendwann die Magie ohne Probleme nutzen können"