In der Dunklen Mark...

Hier spielt die moderierte Hauptstranggeschichte
Makyeh
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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Makyeh » Fr 17. Apr 2009, 00:39

Makyeh streunert ein wenig durch das Lager... hier und dort erkennt er einen Söldnerkameraden, begrüßt oder macht auf Kleinigkeiten aufmerksam, wie "Verzeiht meine Intervention, aber Euer Fuß steht im Lagerfeuer.", wenn er einen betrunkenen Kameraden in einer misslichen Lage vorfindet... das kommt in den besten Truppen mal vor.

Ansonsten langweilt er sich ziemlich... es ist recht ruhig gewesen in letzter Zeit... fast zu ruhig.
Erzähle es mir und ich werde es vergessen.
Zeige es mir und ich werde mich daran erinnern.
Beziehe mich ein und ich werde es verstehen!
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Hauptmann I. Brock
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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Hauptmann I. Brock » Fr 17. Apr 2009, 08:54

Der Hauptmann legt kurz nachdenklich die Stirn in Falten, schüttelt dann den Kopf. "Nein... nein.... wisst ihr, Meister Nerestro, ich war schon immer Soldat, schon von Kindsbeinen an. Ich habe nichts anderes gelernt, kein Handwerk oder sonst dergleichen, immer nur Soldat. Ich kenne nichts anderes und... ich bin gut darin, ein Hure des Krieges zu sein. Sicher habe ich viel erlebt, unzählige Schlachten geschlagen, aber es gab auch eine Zeit, als meine Heerführerin glaubte, dass es besser sei, den alten Brock als Lehrmeister für die Jungsöldner in den Ausbildungskompanien einzusetzen... DAS war schlimm für mich! Jeden Tag der gleiche Ablauf, der Körper wurde immer fetter und die Muskeln und Glieder begannen einzurosten. Doch das Schicksal und die Heerführerin meinten es gut mit mir, ich darf wieder aktiv an Schlachten teilnehmen. Damals, als ich in Urps Sanguii versauerte, spührte ich, wie mir hier draussen alles fehlt und ich hoffe, dass wenn die Zeit gekommen ist, mein Lebensfaden bei einem guten Kampf zerschnitten wird."

Langsam und nachdenklich setzt er einen Fuß vor den Anderen. "Ich kann mich nicht beklagen, der Krieg ist mein Leben, jedoch... ich spühre das Alter. Morgens die Zipperlein und.... die Augen, wisst Ihr? Sie sehen nicht mehr so gut..."

Lächelnd bleibt er stehen. "Ich habe so verdammt viel Erfahrung und wenn ich meinen Jungs das eine oder andere mal das Leben retten kann, dann ist das gut, versteht Ihr?" Es passt alles zusammen." Nachdenklich hält er nochmals inne, blickt Nerestro an: "Ich glaube, es ist eine Art von Fanatismus, die gleiche Art, die ein Mann, wie Ihr es seid, bestreitet - zu kämpfen an was man glaubt und von dem man überzeugt ist, findet Ihr nicht?
UNd die Moral von der Geschicht: Gräber schänden tut man nicht......

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Nerestro
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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Nerestro » Fr 17. Apr 2009, 09:54

Nerestro, der ebenfalls behutsam Schritt für Schritt tat, da er möglichst viel und möglichst genau verstehen wollte, was dieser Hauptmann zu ihm sprach. Den Kopf hatte er leicht gesenkt und zur Seite geneigt, sodass sein rechtes Ohr, welches zu Brock wies, ein wenig höher lag um jedes Wort zu erfassen.
Als er stehen bleibt und seine letzten Worte zu Nerestro spricht, hält dieser ebenfalls inne und lässt die Worte bei sich kurz wirken.
Wer war diese Person, die ihm gegenüber stand? Bisher sprach er noch von keinem Götzen, den er anbeten würde und der seine Taten relativiert um mit reinem Gewissen dazustehen und außerdem hatte er noch keine Andeutung gemacht, dass es ihm hier nur um Gold und Silber ging, oder darum, Leute abzuschlachten.
Seine Werte waren ideell und von Kindesbeinen an geprägt, er focht für Ehre, aus Notwendigkeit und um seine Freunde zu schützen.
Erleichtert atmete Nerestro aus.

„Wisst ihr, Hauptmann, das Alter und die Vergangenheit lassen einen nicht so einfach aus ihren eisigen Klauen. Beides sind notwendige übel, die die Zukunft mit sich bringt.“

Nach einer kurzen Pause fährt er fort:
„Fanatismus... ich übersetze dieses Wort mit Aufopferungsbereitschaft für das höhere Wohl. Wenn ihr ebenso denkt, so kann ich glauben, dass unsere Ansichten Gemeinsamkeiten haben. Dennoch sehe ich einen sehr direkten Unterschied.
Mein höheres Wohl ist der Name unseres Schöpfers, unseres Herrn, dem allmächtigen Sofres. Seine Worte und seine Gaben sind es, die zu schützen und zu verstehen, zu leben und zu denken ich suche. Dies beinhaltet meine Freunde, meine Kameraden und meine Gläubigen. Und so schließt sich der Kreis zu euren Worten.“

Dann kann er es sich nicht mehr verkneifen: „Wohin gelangt ihr eurer Ansicht nach, wenn ihr unsere Welt durch einen ‚zerschnittenen Lebensfaden in einem guten Kampf’ verlasst? Was macht eurer Ansicht nach das Leben so lebenswert, dass es schützenswert wäre?“
Einmal dachte ich ich hätte Unrecht. Doch glücklicherweise hatte ich mich geirrt.

Bub
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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Bub » Fr 17. Apr 2009, 10:01

Dann sah Makyeh die junge Tempelritterin auf sich zukommen.
"Ihr wart doch heute auch im Besprechungszelt, ihr wisst also, warum ich euch anspreche?"

da dies nicht wirklich eine Frage war wartet sie keine Antwort ab.
"Ich hoffe ihr werdet diesen speziellen Stosstrupp begleiten?"

Da dies keine Frage war wartet sie ebenfalls keine Antwort ab.
"Die Frage die sich mir aufdrängt ist, ob ihr wohl auch eure Anhängsel in diese unangenehme Situation führen wollt."
Wieder keine Frage. Doch ihre Hand hebt sich und deutet in Richtung des Zeltes in dem sie den stillen anderen Söldner und die Frau vermutet.

"Die entscheidung liegt bei euch." sagt sie und macht eine kurze Pause, dann wird sie viel freundlicher, setzt ein Lächeln auf.
Ihre rosigen Wangen und die großen braunen Augen, lassen sie sowieso nie besonders böse aussehen.
"Die Zeit für Fragen ist jetzt, also bitte stellt sie."
sagt sie einladend.

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Hauptmann I. Brock
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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Hauptmann I. Brock » Fr 17. Apr 2009, 11:06

Brock verieht nachdenklich das Gesicht, blickt einige Sekunden in das Gesicht des Geistlichen.

"Eine gute Frage, Herr, über die ich mir schon oft Gedanken gemacht habe. Was geschieht mit mir, wenn ich sterbe?" Der Hauptmann seufzt. "Es gibt Erzählungen, welche von einigen Männern meines Haufens immer und immer wieder am Lagerfeuer stattfinden...

Es gab bei den Blutstürmern einmal zwei wagemutige Söldner, zwei echte, hartgesottene Söldner, die beide Ihr Leben in Erfüllung ihrer Pflicht verloren, ihre Namen waren Hamor und Sirion. Der Haufen, dem ich zu jener zeit noch nicht angehörte war zu einem schon brüderlicher Bund vereint, dann wurden jene beiden Recken getötet und ihre Gebeine sind im Mausoleum in Urps Sanguii vergraben.

Jahre später, die Namen der Söldner war immer noch tief in den Herzen ihrer Brüder gebrannt, war der Haufen unter
Meister Ekbert Raffzahn in Löwentor unterwegs. Sie standen im Sold der Blau-Weißen und kämpften gegen die Bedrohung der Bruderschaft des Skorpions, des Taros genannt. Da hatte jeder einzelne des Haufens eine... Eingebung, einen Traum oder eine Erscheinung - sie sahen ihre zwei gefallenen Kameraden, Sirion und Hamor, welche beide gegen Dämonen kämpften. Der haufen griff zu seinen Waffen, um ihren Brüdern beizustehen und kämpften, wie in alten Zeiten an ihrer Seite - die Dämonen wurden zurückgeschlagen. Doch es stellte sich heraus, dass die beiden Söldner tot und der Haufen praktisch in einer anderen Welt gekämpft hatte, einer Art Zwischenwelt zum Totenreich, manche würden es auch einen Vorhof zu den Göttern nennen. Sirion und Hamor erklärten, dass sie dort Gefangen seien und den Weg nicht finden könnten, da sie keinen Glauben an einen Gott besäßen, der sie zu sich rufen oder wenigstens einen Weg weisen würden. Verdammt sind sie nun, sich in dieser Zwischenwelt den Verdammten, den Schatten und gräßlichen Kreaturen zu erwehren - wie lange und wofür wissen sie nicht..."

Der Hauptmann räuspert sich kurz. "In Urps Sanguii spielt es keine Rolle, wer welchem Glauben angehört, jeder kann an das Glauben, was er will. Aber es ist verboten, dort zu missionieren oder Kirchen und Tempel zu bauen. Deshalb glauben viele Söldner an nichts und sind vielleicht deshalb dazu verdammt, nach ihrem Tod in unendlichen Kämpfen in der Zwischenwelt zu vegetieren. UNd... wenn Ihr mich nun fragt, welchen Glauben ich angehöre, so denke ich, daß auch ich dazu verdammt bin, nicht zu einem Gott zu gelangen, denn ich habe noch nie einen Gott angebetet und das, wofür ich einstehe, ist der Kampf und die Brüderlichkeit unter uns Söldnern, darum denke ich, dass es mir nichts ausmacht, irgendwann, wenn ich das Zeitliche segne, zu Sirion und Hamor stoße, um an ihrer Seite das Schicksal mitzutragen."

Brock lächelt eine Zeitlang still, bevor er fortfährt: "Ihr haltet mich nun sicherlich für einen Narren, Herr Nerestro, nicht wahr?
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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Nerestro » Fr 17. Apr 2009, 12:00

„Nun, zumindest geht mit dem Gedanken an eure Seele und dem Wort Ewigkeit sehr leichtfertig um, soviel steht fest werter Hauptmann...“
Nerestro lies die Geschichte noch einmal kurz Revue passieren bevor er antwortete.
„Eine Stadt oder gar ein ganzen Land, in dem niemand glaubt, ja es sogar verboten ist zu glauben, denn für nichts anderes sind Kirchen und Missionare des Herrn da, kann ich mir kaum vorstellen. Lasterhaftigkeit und Untugendhaftigkeit müssten einziehen, Sünde und Schuld laden jene auf sich, die Verstoßen wider den Gesetzen des Herrn, selbst wenn sie Unwissend sind. Und Wissen ist es, was ein Priester zu verbreiten gedenkt, wissen um jene Taten, die einem Mann Ehre und Gnade bei unserem Herrn verschaffen, aber auch ob der Vielzahl der Möglichkeiten, seine Seele zu beflecken und sich dem Feuer der Niederhöllen auszusetzen. Bis in Ewigkeit, wohlgemerkt.

Ich halte euch für keinen Narren, Hauptmann, und deshalb verwundert es mich umso mehr dass ihr den Weg zum Herrn noch nicht gefunden habt. Kampf und Brüderlichkeit sind wichtige Attribute Sofres, doch ist es jener, der euch auch Gnade und Seeligkeit nach dem Tode verspricht. Streiter seiner Armee zu werden, um dereinst, wenn das Chaos die Welt überzieht, an seiner Seite mit ihm in die Schlacht zu ziehen. Das ist es, wonach ein Sofresjünger strebt. Auch wenn ich eure Freunde nicht kannte, einen sinnlosen Kampf bis in alle Ewigkeit zu kämpfen erscheint mir nur wenig nützlich. Ich bin mir sicher, auch sie würden ihre Entscheidung anders treffen, hätten sie gewusst was sie erwartet. Wenn ich euch nun Frage, Hauptmann, worin seht ihr mehr Sinn? Wollt ihr eure Seele, wenn ihr dereinst geht, verschenken in einen sinn- und zeitlosen Kampf? Oder wollt ihr dereinst ein güldener Streiter an der Seite des wahrhaftigen Herrn Sofres sein, um auszuziehen die Welt vom Chaos zu befreien?
Ihr müsst nicht gleich antworten, ich verstehe dass solcherlei Zeit brauchen mag, für jemanden der nicht aus Lorit stammt. Umso mehr erhoffe ich eure Gedanken angeregt zu haben um die Ewigkeit nicht leichtfertig abzutun. Für eure Freunde mag eine solche Entscheidung zu spät kommen, selbst wenn ich mir sicher bin, dass sie sie nun treffen würden, doch ihr und eure Freunde seid lebendig und Herr eurer Taten und Worte, im Begriff zu verstehen, welch Glück und Ehre es ist, dem Herrn zu dienen.“
Einmal dachte ich ich hätte Unrecht. Doch glücklicherweise hatte ich mich geirrt.

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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Hauptmann I. Brock » Fr 17. Apr 2009, 12:58

"Nennt mich einen Ketzer, Herr Nerestro, wenn ihr wollt," entgegnet Brock, "aber ich kann mir nicht vorstellen, einem Gott zu huldigen oder ihn anzubeten. Das bedeutet nicht, dass ich an die Existenz an den Herrn Sofres zweifle, aber ich denke, es wäre falsch sich Illusionen darüber zu machen, ein Gläubiger zu werden, denn für mich gibt es nur zwei Dinge, die mir wichtig sind: mein Leben als Söldner und die Kameradschaft meiner Männer."

Brock verschränkt die Arme vor sich. "Ich bin ein Realist, Herr Nerestro, versteht Ihr? Ich habe noch nie ein Zeichen eines Gottes empfangen, noch hat jemals einer mit dem alten Hauptmann Brock geredet. Ich habe keine Angst vor dem Tod und wenn es mein Schicksal ist, in einer Zwischenwelt mein Schwert weiter zu schwingen, dann soll es so sein. Ich fürchte mich vor nichts und niemandem, weder vor Dämonen noch untotem Fleisch, weder vor irgend welchen Göttern oder dem Schwertstreich eines Feindes, vielleicht bin ich deshalb nicht fähig, mich auf jemanden anderen, wie einen Gott zu verlassen."

Der Hauptmann entspannt sich leicht, die Stimme wird weicher. "Nehmt es mir nicht krumm, Herr Nerestro, ich bewundere euren Glauben und auch eure Art, ihr seid für mich ein angenehmer Mensch, aber für mich wären Eure Erzählungen des Herrn Sofres ja eh nur Geschichten eines Gottes, von denen ich schon hunderte hörte. Im Grunde gibt es ja doch nur drei verschiedene, das sind die des Guten, wie Euer Herr Sofres, die des Neutralen, wie der an Falk glaubende Atakan und die des Bösen, wie etwa Taros. Wichtig ist doch nur, dass man sich einer Seite verschreibt und die sollte auf jeden Fall nicht bösen Urpsrungs sein."

Dann grinst Brock plötzlich. "Und was Urps Sanguii angeht: Ja, für Euch mag meine Heimat wohl ein Sündenpfuhl an Lasterhaftigkeit und Untugend sein, aber nur, weil dieses in Euren Büchern so geschrieben ist, da Euer Herr Sofres eben jenes verdammt. Doch seht es mal von einer anderen Seite: Warum sollte ein Söldner, der ständig Gefahr läuft, den Tod zu ereilen, nicht die Ablenkungen und Annehmlichkeiten dieser Welt nutzen dürfen? Niemadn kommt dabei zu Schaden und ein Söldner kann sich damit, über das unvermeidbare hinwegtrösten, und sei es nur für kurze Zeit. Es gibt keinen Söldner, der in Keuscheit lebt, und schon gar nicht einen, der Frau und Familie hat, denn diese sind im Grunde schon ab dem Jawort oder der Geburt Wittwe oder Waise." Kurz zuckt der Hauptmann mit den Schultern. "Ich hatte schon unzählige Frauen, sie waren glücklich, als ich kam, aber auch immer noch glücklich, als ich wieder ging, denn sie oder ich gingen niemals ein Versprechen ein.

Und was die Ausübung der Religion in Urps Sanguii angeht, so beschränkt sie sich eben auf innerhalb der eigenen vier Wände. Es soll die Söldner schützen, versteht Ihr?"
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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Makyeh » Fr 17. Apr 2009, 13:33

Makyeh staunt nicht schlecht, als Fabielle ihn so abrupt anspricht.

Er hört der Frau geduldig zu, bis sie das Wort "Anhängsel" fallen lässt... seine Miene wird steinern.

Nach einigen Momenten des Zögerns richtet er sein Wort an Fabielle.

"Nun, Tempelritterin Fabielle, die stets zögert, bevor sie ihren Titel nennt, ich wundere mich ein wenig über Eure Ausdrucksart. Diese... "ANHÄNGSEL"...", in dieses Wort steckt er besonders viel Betonung, "... wie Ihr sie nennt, sind nichts in dieser Art. Keine Eigenschaft teilen sie mit den Dingen, die man sonst "Anhängsel" nennt, wie kommt Ihr also auf die Idee ihnen solch einen Titel zu verschaffen? Das sind meine Freunde und die Frage, ob sie mitkommen, stellt sich mir nicht, Fabielle, denn ich weiß, dass sie mitkommen und werde sie an nichts hindern. Und natürlich werde auch ich dabei sein, auch wenn diese ganze Geschichte langsam Ausmaße annimmt, denen ich nicht ganz zu folgen vermag. Ich habe noch nie zuvor eine Schlacht für einen... Gott... geschlagen und hier höre ich ständig Namen wie Sofres oder Seraphes, mit denen ich absolut nichts anfangen kann. Ja ich werde mitkommen. Und ich habe tatsächlich noch ein paar Fragen."

Er atmet kurz durch.

"Wem unterstehe ich eigentlich? Ich habe mit Euch meine Soldgespräche geführt also unterstehe ich Ihrem Kommando, auch wenn mich vor drei Tagen jemand angebellt hat, ich würde seinem Kommando unterstehen, wenn ich Bogenschütze bin. Ich brauche genauere Anweisungen, damit ich weiß, wem ich Folge zu leisten habe und wessen Befehle zweitrangig sind, sonst wird die Arbeit hier sehr schwierig."

Sein Blick schweift über das Lager.

"Ich mag Euch... und ich mag noch einige andere Mitreisenden... ich werde mein Bestes tun um hier gute Dienste zu leisten. Aber ich bitte Euch inständig... denunziert meine Freunde nicht als "Anhängsel", gebt mir klare Befehle und mehr Auskünfte bezüglich des Zieles der Mission, ansonsten weiß ich nicht, auf was ich mich einstellen soll."

Dann fällt ihm Nerestros Einladung wieder ein.

"Und könnt Ihr mir bitte sagen, wo ich Nerestros Zelt finde? Er hat mich eingeladen mit ihm ein Glas Met zu genießen... vielleicht können wir das mit dem Informationsaustausch kombinieren?"
Erzähle es mir und ich werde es vergessen.
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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Nerestro » Fr 17. Apr 2009, 14:23

„Ihr tut falsch daran zu denken, ich nähme es euch krumm, wenn ihr mir erzählt was euch auf dem Herzen liegt. Denn oft vergessen viele, dass es das Gespräch ist, das uns Priester auszeichnet.
Gut, vielleicht neige ich dazu, euren Worten mehr Gehör zu schenken, da ihr keinem Götzen anhängt, was für mich wahre Ketzerei ist…“

Nerestro hält abrupt inne. Das wollte er laut nicht gesagt haben, doch es überkam ihn einfach. Nun hieß es weiterreden und das Thema woanders hinlenken, denn er wusste, dass diese Worte gefährlich waren in einer Zeit, in denen sein eigener Vorgesetzter auf die Kraft jener pochte, die er selbst nie um Hilfe gebeten hätte.

„Aber was ich eigentlich sagen wollte: Die Zeichen, die der Herr uns sendet um sein Wohlwollen oder seinen Unmut auszudrücken sind wahrlich nicht das, was einem ein Gaukler oder Straßenmusikant zu zeigen vermag. Doch wer erhofft, dass Sofres herabsteige, um ihn bei einer Tasse Tee davon zu überzeugen, dass es günstig wäre, an ihn zu Glauben, der wird die wahre Größe nie erahnen können.
Der Herr schenkte uns Leben und er gab uns die Kraft, emporzusteigen zu werden was wir heute sind. Er und seine Geschwister sind es, die unserem Land leben einhauchen, der Wind, die Bäume, das Feuer.
Was also ist ein Zeichen, das der Herr uns sendet: Er lässt Sommer auf Winter folgen, der Tag bricht jedes Mal erneut an, wenn die Nacht zu Ende geht und in unseren Gläsern rinnt der Sand von oben nach unten wie der Apfel vom Baum fällt.
Und dies geschieht, da der Herr uns gnädig ist, denn sein wäre die Kraft, dies alles zu beenden. Was aber am allerwichtigsten ist, und dies fällt vielen schwer zu erkennen, der Herr misst einen jeden unter uns, selbst jene, die nicht sagen oder denken, dass Sofres über sie wacht.
Und jenen schenkt er Leben, er schützt ihre Seelen, wenn sie sich an seine Gebote halten, wissentlich oder unwissentlich. Nur eines müssen wir selbst erringen: Nur wer gläubig war in seinem Leben, der erfährt die Gnade des Herrn einzufahren in seine Hallen und Himmel.
Und dies Geschenk anzunehmen bedarf keiner Zimperlichkeit, sondern wahrer Größe.

Ich will eure Stadt nicht messen. Und doch scheint es, als ginge es vor allem darum, ein Leben ohne Aufgaben zu führen, an denen man wachsen kann.
Eine Schlacht zu schlagen ist eine Sache. Eine Frau zu lieben ebenso. Doch welche Größe beweißt jener unter ihnen, der seine Schlacht schlägt, wissend, dass sein Sieg ihn nach Hause zu Weib und Kind führen wird, der ablässt von erbeuteten Frauen oder kurzer Liebelei, um jener treu zu sein, der er sich einmal versprochen. Das, Hauptmann, ist eine Herausforderung.
Und mit welchem Stolz muss eine Frau Schwert und Rüste ihres Mannes in Empfang nehmen, welcher sein Leben frei von Sünde dort ließ, wo seine Seele den Geboten des Herrn am nächsten war.

Was eure Theorie mit den drei Arten der Götter angeht, so muss ich euch leider ein wenig korrigieren, denn ich fürchte, ihr habt euch in der Anzahl geirrt. Es gibt nur zwei Arten.
Die Wahrhaftigen und die Falschen…“
Einmal dachte ich ich hätte Unrecht. Doch glücklicherweise hatte ich mich geirrt.

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Re: In der Dunklen Mark...

Beitrag von Hauptmann I. Brock » Fr 17. Apr 2009, 15:12

Brock sieht lange in des Priesters Augen, schliesslich lacht er auf. "Fürwahr, Herr Nerestro, mir gefällt Eure Standhaftigkeit und Euer scheinbar unerschütterliche Glaube, ich denke, wir werden auf unserer Reise noch oft die Gelegenheit haben, das eine oder andere Wort in dieser Richtung auszutauschen. Doch nicht jetzt, denn nun dürstet mir und ich brauche etwas in meinen knurrenden Magen. Lasst uns später nochmals miteinander über dieses Interessante Thema reden, ich werde auch ganz Ohr sein. Als alter Kämpe wisst ihr ja, dass der Magen stehts gefüllt sein muß und die Füße möglichst trocken gehalten. Laßt uns unsere Runde bei den Wachen zuende bringen und dann ein Stück Fleisch und einen Humpen verdünnten Wein genießen, was haltet Ihr davon?"

Auffordernd macht der Hauptmann eine einladende Geste, in dem wissen, dass er das Thema nun beenden wollte, da er Angst hatte, wieder einmal mehr über sein Schicksal nachdenken zu müssen.
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