Lorit im Sommer 1013 nDF

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Hadubrand
Tempelritter
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Lorit im Sommer 1013 nDF

Beitrag von Hadubrand » Di 29. Jul 2014, 15:42

Mit einem lauten Schrei schmiss der junge Mann das zerfledderte Buch in die Ecke. Wut und Zorn spiegelten sich rot in seinem Gesicht wieder, während sich sein Brustkorb tief auf und ab senkte. Die letzte Erkenntnis wallte seine Gefühle immer noch auf. Seine Wut glühte noch heiß in Kirus Brust und so nahm er einen Batzen Magie aus dem Geflecht und warf es auf die nächste Wand, wo es schließlich mit einem kurzen Aufleuchten auftraf. Kein Effekt der Magie erfüllte sich stattdessen fühlte man ein leichtes Erzittern im Gewebe.
Langsam wurde das Schnaufen flacher und das Gesicht und die Hände wieder blasser. Während sich der junge Mann in seiner abgetragenen Robe aus seiner Lethargie befreite, begann er langsam wieder zu denken. Er lenkte seinen Blick wieder auf das Buch am Boden und ging schließlich dorthin und hob den Gegenstand auf. So unachtsam wie er zuerst das Buch behandelt hatte, so sorgfältig legte er das Buch wieder auf den Tisch.
Trottenden Schrittes ging er zu seinem Lehnsessel um sich langsam hinzusetzen. Nach ein paar Augenblicken bemerkte er, dass er starr auf das Buch blickte. Er neigte leicht den Kopf hin und her als wollte er seine Lethargie und die schlechten Gedanken abschütteln. Schließlich begann er sich konzentrieren und seine Gedanken zu sammeln.
Der kleine Raum von ein paar Schritt Durchmesser war durch die dicken Mauern eher kühl. Die wenig Habseligkeiten stapelten sich auf der zerschlissenen Bett und dem schrägen Regalschrank. In der Mitte des Raumes gegenüber der Tür stand der dunkle Eichentisch und war mit vielen verschiedenen Gegenständen vollgestellt. Die einzige Tür war mit einer flachen Tür verschlossen und das wenige Licht im Raum kam vom hochgezogenen Kerzenleuchter und den leuchtenden Steinen, die verteilt im Raum lagen.
Kirus fiel das rötliche Glimmern in den Augen des Totenschädels erst auf als er den Kopf über die Gegenstände am Tisch gleiten ließ. Sein Kopf nickte leicht und schon fing der Schädel in dunkler, rauchiger Stimme zu sprechen an ohne seine knochigen Kiefer zu bewegen. „Nun, kleiner Lehrling, warum so verzagt? Kann euch euer untertänigster Diener bei etwas behilflich sein?“ Alleine an der Stimme konnte man den hohnspottend Unterton bereits erkennen, aber er hatte auch nichts anderes erwartet. Seit sein Meister fort war, war der Schädel sich seiner Überlegenheit bewusst. Sein letzter Freund Yolandus hatte ihn gleichzeitig vor dem Schädel gewarnt und beschwichtigt. Doch seine Geduld dazu musste erst in all den dunklen Jahren reifen. Kirus wünschte sein einziger und alter Freund wäre hier um ihn weiterhelfen zu können, aber dies war heute viel zu riskant. Er musste wieder mal warten. Warten wie in den dunklen Jahren zuvor.

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